Besuch der jüdischen Gemeinde am 31.03.2025
Am 31. März bekamen wir – die Ef – die Möglichkeit, die Jüdische Gemeinde in Kiel-Gaarden zu besuchen. Das Gemeindezentrum befindet sich in einem historischen Gebäude, das den Kieler Werftarbeitern früher als Badehaus diente.
Frau Ladyshenski, die Gemeindevorsteherin, nahm uns dort morgens sehr herzlich in Empfang. Sie führte uns in den großen Gemeindesaal, in dem noch die Reste von Purim zu erkennen waren (Purim ist der jüdische Karneval) und wir setzten uns an einen großen Tisch. Dort fing Frau Ladyshenski an zu erzählen: Sie stammt aus Kiew und erklärte, dass während der Shoa viele Juden, wie auch sie, in die Sowjetunion geflüchtet sind, wo sie ihre Religion allerdings auch nicht wirklich ausleben konnten. Daher sind in den 90er-Jahren viele Juden wieder nach Deutschland zurückgekehrt. Frau Ladyshenskis Großeltern wurden von den Deutschen in der Zeit der Shoa ermordet. Es gibt noch immer viele Gemeindemitglieder, die in Konzentrationslagern sein mussten und von der Gemeinde besondere Betreuung bekommen.
Wir Schüler stellten ihr Fragen, und sie berichtete viel. Ein überraschender Fakt war, dass es nur ca. 2000 Juden in Schleswig-Holstein gibt. Viele Juden – so haben wir erfahren – können ihre Religion nur im Geheimen ausleben, da es immer noch viel Hass gegen Juden gibt. Man erklärte uns noch einiges über jüdische Feiertage, Bräuche und Gottesdienste. Anschließend konnten wir uns den gesamten Raum gründlich anschauen, welcher mit vielen Fotos geschmückt war.
Schlussendlich zeigte uns Frau Ladyshenski noch den Gebetsraum der Gemeinde und erklärte uns einiges über den jüdischen Glauben. Die Gemeinde plant, eine neue Synagoge zu bauen. Dieser Anbau soll auf der Grünfläche hinter dem Gemeindezentrum entstehen.
Insgesamt war es ein sehr spannender Tag, der uns nun besser verstehen lässt wie Juden leben, welche Traditionen, welche Sorgen und Nöte sie haben.
Diesen Text verfasseten: Jule, Cédric, Johan, Kimi, Keno und Eddie aus der Ef
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