„Das Parfum“ von Patrick Süskind kreativ in Szene gesetzt

Im Rahmen des Oberstufenunterrichts im Fach Deutsch lasen Schülerinnen und Schüler den Weltbestseller „Das Parfum“ von Patrick Süskind. In dem 1985 veröffentlichten Roman wird der junge Jean-Baptiste Grenouille zum Mörder – und das aufgrund seines besonderen Talents für die Welt der Gerüche, welches sich zur Obsession entwickelt. Getrieben von dem Wunsch nach Anerkennung folgt man Grenouille durch ganz Frankreich und wird Zeuge seiner mörderischen Entwicklung.

Doch worauf sollte man bei der Lektüre des Romans besonders achten? Darauf haben einige Schülerinnen und Schüler des Q2-Jahrgangs eine Antwort gefunden. In den folgenden Tagen stellen wir euch hier mehrere Ergebnisse vor.

  1. Montage von Lena (Q2)

 

Für meine kreative Auseinandersetzung mit dem postmodernen Roman „Das Parfum“ von Patrick Süskind, der 1985 veröffentlicht wurde, habe ich mich für das Format einer Collage bzw. eines Moodboards entschieden. Mein Ziel war es, die Charakterzüge des Protagonisten Jean-Baptiste Grenouille sowie seine Besessenheit von Düften visuell darzustellen. Zudem sollten kleine Details eingebaut werden, die zentrale Inhalte des Romans aufgreifen.

Der Roman erzählt die Geschichte von Grenouille, einem Waisenjungen mit außergewöhnlichen Geruchssinns. Getrieben von der Obsession, den perfekten Duft zu erschaffen erkennt Grenouille, dass schöne Mädchen einen einzigartigen Duft besitzen. Um diesen zu konservieren, ermordet er 26 junge Frauen in der französischen Stadt Grasse. Das daraus gewonnene Parfum macht ihn unwiderstehlich, sodass ihm die Menschen selbst seine Verbrechen verzeihen. Meine Collage stellt Grenouilles Entwicklung und seine Handlungen im Verlauf des Romans dar. Anfangs hatte ich die Idee, eine Parfumflasche als zentrales Element zu nutzen. Auf ihrem Etikett sollten seine Charaktereigenschaften mithilfe von Zitaten aus dem Roman dargestellt werden sowohl vor als auch nach der Erschaffung des Parfums aus den Düften der ermordeten Frauen. Wie bei einem echten Parfum sollten auf dem Etikett essenzielle Informationen stehen: sein Name, Geburtsdatum und Herkunft. Dadurch wollte ich zeigen, dass Grenouilles Identität, ähnlich wie ein Duft, durch seine Umgebung geprägt wird.

Zusätzlich habe ich weitere Parfümflakons in die Collage integriert, die Grenouilles Obsession mit Düften symbolisieren. Sie tragen Begriffe wie „Zartheit“,“Kraft“ und „Dauer“, die auf die Eigenschaften seines ultimativen Parfums hinweisen. Um seine innere Welt noch intensiver erfahrbar zu machen, plante ich zudem einen Tagebucheintrag aus seiner Perspektive. Dieser schildert seinen ersten Mord an dem Mirabellen-Mädchen, wobei ich den Originaltext des Romans leicht umformulierte, um seine Besessenheit für den Leser noch spürbarer zu machen. Ziel war es, Grenouilles Wahrnehmung von Düften als zentrale Triebkraft seines Handelns hervorzuheben.

Besonders wichtig war mir die Darstellung des Kontrasts zwischen Schönheit und Tod als ein zentrales Motiv des Romans. Die sinnliche Welt der Düfte, die Grenouille so sehr fasziniert, steht im starken Gegensatz zum schmutzigen, ekelhaften Paris, in dem er aufwächst. Dies spiegelte ich in der Collage wider, indem ich romantische Rosen als ein klassisches Symbol für das Parfum der Darstellung eines toten Mädchens gegenüberstellte. So wird die düstere Atmosphäre des Romans verstärkt. Eine Perlenkette mit 26 Perlen symbolisiert die 26 ermordeten Mädchen.

Ein weiteres Element meiner Collage ist das Porträt von Patrick Süßkind in einem barocken Bilderrahmen. Dies verankert das Werk sowohl in seiner literarischen als auch in seiner historischen Einordnung. Gleichzeitig verweist es auf einen zentralen Aspekt der Postmoderne: das Durchmischen verschiedener Gattungen und Erzählformen. Das Parfum vereint Krimi, Historienroman und philosophische Reflexionen, ein typisches Merkmal postmoderner Literatur. Der Barockstil des Rahmens vermittelt eine andere Epoche, doch durch Südkinds postmoderne Erzählweise werden Vergangenheit und Gegenwart auf raffinierte Weise miteinander verbunden.

Rhetorische fragen wie „genialer Massenmörder?“ weisen auf die Beurteilung Grenouilles Person hin. Besonders beunruhigend ist, dass sein finales Parfum ihn unwiderstehlich macht. Die Menschen verzeihen ihm seine Taten und verehren ihn sogar ein eindringliches Symbol für die Manipulierbarkeit der Masse und die Macht der Ästhetik. Hier stellt sich die Frage, ob wahre Genialität ohne moralische Verantwortung existieren kann. Auch in der realen Welt gibt es historisch oder künstlerisch Personen, die ethische Grenzen überschritten haben.Der Roman regt dazu an, über die Verbindung von Talent, Macht und Ethik nachzudenken und kritisch zu hinterfragen, wie leicht sich Menschen von Perfektion beeinflussen lassen. Heutzutage kann man dies auf die KI-Programme übertragen: Wann ist ein so ein Talent oder eine Eigenschaft, – hier das multiple Wissen – gefährlich? Wann dient es dem Zweck der Massen oder nur einem selbst?

Ich denke nächstes mal könnte man mehr aktuelle Beiträge oder Genies abbilden aus der realen Welt. Jedoch denke ich, dass ich die Atmosphäre des Romans relativ gut einfangen konnte und ich mich mit der Person Grenouilles tiefer auseinander gesetzt habe, und es hat mir sehr Spaß gemacht, diese Seite zu gestalten.

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