Kiel gegen Rechtsextremismus
„Alerta Alerta Antifascista“
Um 15 Uhr wurde am Sonntag, den 14.01, in Kiel auf dem Exerzierplatz zur Demonstration aufgerufen. Im Fokus: Rechtsextremismus, als Antwort auf das geheime Treffen der Rechtsextremen, auf dem u.a. Vertreter der AFD und der Identitären Bewegung anwesend waren.
Vorbei an der AfD-Zentrale, durch den Knooper Weg, vorbei am Dreiecksplatz und runter die Bergstraße, quer durch die Stadt lief die rufende und pfeifende Menge und stoppte auf dem Rathausplatz, um auch vor dem Rathaus zu protestieren. Oberbürgermeister Ulf Kämpfer (SPD) antwortete, er sei megastolz auf Kiel.
Aus den 500 Teilnehmer*innen, mit denen anfangs gerechnet wurden, wurden sehr schnell viel mehr. Nach Angaben der Polizei handelte es sich um ca. 7000 Personen, Veranstalter berichteten sogar von ganzen 8000 Menschen. Das hatte auch zufolge, dass beide Zwischenkundgebungen, von der eine u.a. vor der AFD-Zentrale selbst stattfinden sollte, kurzfristig abgesagt wurden, denn als der Anfang der Masse das erste Zwischenziel erreichte, standen immer noch rund 150 Menschen auf dem Exerzierplatz. Die Route wurde ebenfalls verkürzt und endete, statt wieder auf dem Exerzierplatz, auf dem Rathausplatz.
Erst ganze 49 Stunden vorher meldete Leon Martin von der Gjkiel (Grüne Jugend Kiel) die Demonstration kurzfristig an und rief gemeinsam mit anderen (Jugend)Organisationen zur Teilnahme auf. Über Social Media wie Instagram verbreitete sich die Nachricht von der Demo gegen Rechts relativ schnell, die KN wiederum schrieb ihren Artikel erst ca. 2 Stunden vor Beginn, was es um so erstaunlicher machte, dass so viele Menschen dabei waren.
„Ganz Kiel hasst die AFD!“
rief die Menge immer wieder, denn die Demonstration war die Antwort auf das aufgedeckte Geheimtreffen der AFD und anderer Rechtsextremer, wie zum Beispiel ehemaliger Mitbesitzer der Kette „Backwerk“ und bisheriger Eigner der Burgerkette „Hans im Glück“, Hans Christian Limmer. Nach Angaben der Tagesschau distanziert sich die Kette allerdings nun von ihm. Auf dem von der Rechercheorganisation „Corrective“ dokumentierten und veröffentlichten Treffen soll auch der persönliche Referent von Alice Weidel, Roland Hartwig, anwesend gewesen seien. Die Partei trennt sich allerdings nun von Hartwig.
Ihren Plan, Millionen Menschen abzuschieben, leugnen zwar einige AFD-Politiker immer noch, doch letztendlich passt es zur Struktur der AFD und auch der Kalender die 12 schönsten Abschiebeflieger, der neben Bildern der Flugzeuge auch Sprüche wie „Deutschland zuerst heißt Remigration“ beinhaltet, unterstreicht ihre Aussage nicht.
„Wenn die AFD die Antwort sein soll, wie dumm war dann bitte die Frage?“
Das war nur eines von vielen selbstgemachten Plakaten, Bannern und Fahnen, die aus der Menge ragten. Neben Kindern, die auch in großer Zahl vertreten waren und stolz ihre Plakate und Fahnen trugen – nur berechtigt, es geht schließlich um ihre Zukunft – befanden sich auch einige der älteren Generation, u.a. auch die Vereinigung Omas gegen Rechts.
Nicht nur der Bürgermeister war stolz, auch die Veranstalter waren begeistert von der hohen Anzahl von Menschen und dem Enthusiasmus der Menge. Die Grüne Jugend Kiel postete kurz danach auf Instagram:
„Mehr als 8000 Menschen waren heute mit uns auf der Staße! Haben deutlich gemacht das Rassismus, Hetze, Hass und Menschenfeindlichkeit keinen Platz haben!“
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