Schule im digitalen Zeitalter: Die Rolle der Künstlichen Intelligenz (9b)

Folgende Beiträge stammen von Schülerinnen und Schülern der Klasse 9b und wurden im Rahmen des Deutschunterrichtes verfasst:

 

KI in der Schule – eine notwendige Revolution? (Lisa D.)

 

1. Einleitung

Etwa drei Viertel der Schülerinnen und Schüler nutzen sie für die Schule – Künstliche Intelligenz. Doch inwiefern ist der Einsatz von künstlicher Intelligenz in Schulen zielführend? Dieser Frage wird im Folgenden nachgegangen.

 

2.  Künstliche Intelligenz

Künstliche Intelligenz (KI) ist eine Bezeichnung für die Fähigkeit von Maschinen, wie z.B. Computern, Aufgaben auszuführen, die normalerweise menschliche Intelligenz erfordert. KI ist allerdings nicht gleich KI. Es gibt verschiedene Arten von Künstlicher Intelligenz, schwache und starke. Diese unterscheiden sich in ihren Fähigkeiten und in ihrem Verständnis von Zusammenhängen.
Das wohl bekannteste Beispiel einer schwachen KI ist ChatGPT. Schwache KI ist auf einen speziellen Aufgabenbereich ausgerichtet und verfügt über kein tieferes Verständnis der zu lösenden Aufgaben. Zum Lösen von Aufgaben folgt die KI nur den programmierten Regeln und Mustern. Schülerinnen und Schüler nutzen solche KI-Tools bereits, z.B. um Texte zu schreiben.
Starke KI kann jede Denkaufgabe erledigen, die auch ein Mensch bewältigen kann. Anders als schwache KI verfügt starke KI über ein Verständnis und die Fähigkeit zu lernen. Die Entwicklung von KI–Systemen dieser Art ist noch nicht weit vorangeschritten. Starke KI kann ihr Wissen und ihre Fähigkeiten auf verschiede Bereiche anwenden, ähnlich wie Menschen. Intelligente Tutorensysteme (ITS) fallen in diesen Bereich. Es handelt sich dabei um computerbasierte Lernsysteme, die personalisiertes Lernen ermöglichen sollen.

3. Chancen

Künstliche Intelligenz kann sowohl Schülern als auch Lehrern im Schulalltag behilflich sein und den Schulalltag erleichtern. Einsatz von KI aus Lehrersicht KI kann die Komplexität von Texten, bzw. den Schwierigkeitsgrad bestimmter Aufgaben an unterschiedliche Leistungsniveaus anpassen. Ein differenzierter Unterricht, der auf die individuellen Lernbedürfnisse jedes Schülers eingeht, wird somit möglich. Des Weiteren lassen sich mit KI–Tools Übungsaufgaben erstellen, die auf das Können und die Interessen jedes einzelnen Schülers zugeschnitten sind. Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz ermöglicht Lehrern somit ein effizienteres und effektiveres Arbeiten.
Einsatz von KI aus Schülersicht Künstliche Intelligenz kann Schülerinnen und Schülern u.a. als Unterstützung beim Lernen dienen. Wenn Fragen zu Aufgaben bestehen, kann KI bei der Lösungsfindung helfen, ohne dass der Lernprozess unterbrochen wird. Mittels KI lassen sich Leitfäden erstellen, an denen man sich orientieren kann. Diese Fähigkeiten von Künstlicher Intelligenz motivieren und verbessern den Lernerfolg.

4. Gefahren

Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz in Schulen bringt auch Gefahren mit sich, z.B. wenn der Lernprozess durch Missbrauch untergraben wird. Werden mit KI-Tools ganze Texte erstellt, befassen sich die Schülerinnen und Schüler nicht mit dem Thema. Das Lernziel wird verfehlt und der Lernprozess zerstört. Zudem besteht die Gefahr, dass sich Lernende von KI–Systemen abhängig machen. Ihr Denkvermögen und ihre Kreativität können dadurch eingeschränkt werden. Es ist also wichtig, ein Gleichgewicht zu finden, bei dem die Nutzung von Künstlicher Intelligenz als Lernwerkzeug nicht zu einer Behinderung der kognitiven (geistigen) Entwicklung von Schülerinnen und Schülern führt. Eine weitere Gefahr besteht darin, dass KI unentdeckte Fehler macht. Auch fehlerhafte Ergebnisse wirken authentisch und richtig. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Schülerinnen und Schüler Informationen prüfen und kritisch hinterfragen.

5. Herausforderungen

Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Bildungssystem kann zu einer Verstärkung von bestehenden Ungleichheiten führen. Lernende ohne Internetzugang oder entsprechende Geräte können nicht von den Vorteilen Künstlicher Intelligenz profitieren, was Bildungslücken fördert. KI–Systeme, die im Bildungsbereich eingesetzt werden, sammeln große Mengen an Schülerdaten. Dazu gehören persönliche Informationen, wie Namen oder Testergebnisse. Aus diesem Grund muss Datenschutz gewährleistet sein. Punkte wie diese müssen bei der Einbindung von KI in das Bildungssystem beachtet werden.

6. Ausblick

Der Ausblick für die Integration von KI in der Schule ist vielversprechend. KI kann das bestehende Bildungssystem verbessern oder vielleicht sogar revolutionieren. Es ist jedoch wichtig, die damit verbundenen Herausforderungen zu beachten und möglichst gut zu lösen. Ziel muss es sein, den Lernprozess zu optimieren ohne dabei den Menschen aus dem Mittelpunkt des Geschehens zu drängen. Die Technologie darf den Menschen, bzw. den Lehrer nicht ersetzen.

 

 

 

Künstliche Intelligenz im Klassenzimmer: Fluch oder Segen? (Mila R.)

 

Schon mehr als 53% der Schüler nutzen regelmäßig KI’s wie ChatGPT für die Schule. Für viele wäre ein Verzicht unvorstellbar, da sie ein wichtiger und süchtigmachender Unterstützer ist. Für viele ist sie ein Segen, aber verbergen sich dort auch Gefahren, auf die geachtet werden müssen?

Aber bevor wir aufdecken, ob KI ein Fluch oder Segen ist, müssen wir erstmals klären, was sie genau ist.

1. Was ist die künstliche Intelligenz (KI)?

Künstliche Intelligenz (KI) bezeichnet den Bereich der Informatik, der sich mit der Entwicklung von Systemen beschäftigt, die in der Lage sind, Aufgaben zu lösen, die normalerweise menschliche Intelligenz erfordern. Dazu gehören Lernen, Problemlösen, Mustererkennung und das Empfinden zu entscheiden. KI kann in verschiedene Kategorien unterteilt werden, die jeweils unterschiedliche Fähigkeiten und Grenzen aufweisen: schwache KI, starke KI und Superintelligenz.

1.1 Schwache KI

Schwache KI, auch als „narrow artificial intelligence“ bekannt, ist auf spezifische Aufgaben spezialisiert. Sie kann keine allgemeinen Schlussfolgerungen ziehen und besitzt kein echtes Verständnis der Welt. Stattdessen löst sie Probleme durch gezieltes Programmieren und Training mit großen Datenmengen. Diese Form der KI ist die einzige, die derzeit existiert. Beispiele dafür sind Sprachassistenten wie Siri oder Alexa, automatische Übersetzer wie Google Translate oder Systeme zur Datenanalyse, die Muster in großen Datensätzen erkennen. Schwache KI ist effizient, aber ihre Anwendung bleibt auf den Bereich beschränkt, für den sie entwickelt wurde.

1.2 Starke KI

Starke KI, oder „general artificial intelligence“ (AGI), ist ein Konzept, das eine Maschine beschreibt, die ein allgemeines Verständnis besitzt und flexibel denken kann. Sie wäre in der Lage, eigenständig zu lernen, kreativ Probleme zu lösen und sich an verschiedene Situationen anzupassen – ähnlich wie ein Mensch. Derzeit existiert starke KI noch nicht und ist nur ein theoretisches Konzept an dem noch geforscht wird , und Experten sind sich uneinig, ob und wann sie realisierbar sein wird. Sie würde eine Revolution in vielen Bereichen bedeuten, birgt jedoch auch Herausforderungen hinsichtlich Kontrolle und Ethik.

1.3 Superintelligenz

Superintelligenz geht noch einen Schritt weiter und beschreibt eine KI, die den menschlichen Verstand in nahezu allen Bereichen übertrifft. Sie könnte nicht nur komplexe Probleme lösen, sondern auch neue Lösungsansätze entwickeln, die für Menschen unvorstellbar sind. Dieses Konzept wirft ethische und philosophische Fragen auf, etwa wie eine solche Intelligenz kontrolliert werden könnte oder welche Auswirkungen sie auf die Gesellschaft und die Menschheit hätte. Superintelligenz bleibt bislang Science-Fiction, ist aber ein wichtiger Diskussionspunkt in der KI-Forschung.

Wir wissen nun was die KI ist und welche Arten von KI es gibt. Aber um sie im Unterricht von Schulen nutzen zu können, müssen Bedingungen erfüllt werden.

2. Bedingungen für KI in Schulen

Damit KI sinnvoll eingesetzt werden kann, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Alle Schulen sollten über die gleiche technische Ausstattung verfügen, um Chancengleichheit zu gewährleisten. Lehrkräfte müssen im Umgang mit KI geschult werden, damit sie diese effektiv nutzen können. KI-Tools sollten als selbstverständlicher Bestandteil des Unterrichts betrachtet werden, ähnlich wie Bücher oder Hefte. Klare Datenschutzrichtlinien sind essenziell, um die Privatsphäre der Schüler zu schützen. Schließlich muss jede Schule digitalisiert werden, um einen flächendeckenden Einsatz zu ermöglichen.

Jetzt wissen wir was KI überhaupt ist und was für Bedingungen es in Schulen geben muss. Nun kommen wir zum Hauptthema dieses Sachtextes. Ist KI im Klassenzimmer ein Fluch oder ein Segen?

3. Ist KI ein Segen?

KI hat das Potenzial, den Schulalltag zu verändern, indem sie den Unterricht individualisiert. Sie kann einfache Aufgaben wie das Erstellen von Lernaufgaben oder das Korrigieren von Tests automatisieren, wodurch Lehrer mehr Zeit für die Betreuung der Schüler haben. KI-gestützte Assistenten könnten Schülern bei Hausaufgaben helfen oder personalisierte Übungen anbieten, die an ihr Lernniveau angepasst sind. Dies spart Zeit und ermöglicht es, den Unterricht effizienter zu gestalten. Zudem könnten Lehrer durch KI-generierte Analysen den Lernfortschritt ihrer Schüler besser nachvollziehen und bei bedarf nach helfen.

4. Ist KI ein Fluch?

Trotz der Vorteile gibt es auch Risiken. Ein Missbrauch in Prüfungen ist denkbar, etwa wenn Schüler KI nutzen, um Antworten zu generieren und sich Lösungen vorsagen lassen, anstatt selbst zu lernen – „be a learner not a finisher“. Dies könnte den Leistungsunterschied zwischen starken und schwachen Schülern vergrößern. Datenschutz ist ein weiteres Problem: KI sammelt Daten über Schüler, und ohne klare Richtlinien könnten diese missbraucht werden. Bei einem Systemwechsel droht Datenverlust oder ein „Lock-in“-Effekt, bei dem Schulen von einem Anbieter abhängig werden. Unterschiede in der technischen Ausstattung und im Internetzugang könnten zudem Ungleichheiten verstärken. Kritische Fähigkeiten wie kreatives Problemlösen könnten leiden, wenn Schüler zu sehr auf KI angewiesen sind. Auch besteht die Gefahr, dass KI falsche Informationen liefert oder Inhalte generiert, die rassistisch oder sexistisch sind.

Trotz der vielen negativen Aspekte kann KI mit dem richtigen Umgang eine Revolution im Bildungssystem erschaffen.

5. KI = Revolution im Bildungssystem

Die Einführung von KI könnte das Bildungssystem revolutionieren. Digitale Technologien ermöglichen eine Anpassung des Unterrichts an individuelle Bedürfnisse, etwa durch angepasstes Sprachverständnis oder personalisierte Lernpläne. Lehrer könnten Daten über Lernfortschritte auswerten und gezielt eingreifen. Schüler könnten elementaren Stoff schneller bewältigen, was zu besseren Noten und einem höheren Bildungsniveau führen könnte. Langfristig würde dies Deutschland helfen, besser ausgebildete Fachkräfte hervorzubringen. Der hohe Aufwand für die Einführung von KI wäre somit gerechtfertigt.

6. Fazit: Ist KI nun ein Fluch oder Segen?

KI bietet Schulen enorme Chancen, birgt aber auch Risiken, die sorgfältig abgewogen werden müssen. Mit der richtigen Infrastruktur, Schulung und Regulierung könnte sie den Unterricht individualisierter, effizienter und zukunftsorientierter gestalten. Entscheidend ist, dass der Einsatz von KI das Lernen fördert, ohne die Entwicklung kritischer Denkfähigkeiten oder die Chancengleichheit zu gefährden. Nur so kann KI ihr volles Potenzial im Bildungswesen entfalten. KI ist ein revolutionärerer Segen, aber es müssen auf bestimmte Gefahren geachtet werden. Wenn alles bedacht wurde, kann KI ein Platz in Schulen finden-als Unterstützung, aber nicht als Ersatz für das eigene Denken.

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