Warum der Nasenaffe Nasenaffe heißt

Der Nasenaffe ist direkt zu erkennen, klar, an der Nase?! Einzigartig! Er kommt aussschließlich auf der Insel Borneo in Asien vor. Das Fell der Nasenaffen ist an der Oberseite gelblich-braun und an der Unterseite weiß gefärbt, Arme, Beine und Schwanz sind grau. Das haarlose Gesicht ist rot. Nasenaffen erreichen eine Kopf-Rumpf Länge von 60 bis 75 cm, der Schwanz erreicht eine Länge von 55 bis 65 cm. Mit einem Gewicht bis zu 21 kg sind Männchen circa doppelt so schwer wie Weibchen, welche gerade einmal 10 kg wiegen. Die Nasenaffen ernähren sich hauptsächlich von Blättern und Früchten. Manchmal essen sie aber auch Blüten.

Nasenaffen sind tagaktive Waldbewohner. Die Nacht und den Vormittag schlafen sie oder ruhen sich aus, den Höhepunkt ihrer Aktivität erreichen sie am Nachmittag und am Abend.

Sie leben in tiefergelegenen Regen- und Mangrovenwäldern, nicht weit vom Wasser entfernt. Sie können sehr gut schwimmen und 20 m, dank ihrer Schwimmhäute, tauchend zurücklegen. Oft springen sie direkt von den Bäumen ins Wasser. Nasenaffen gelten als die besten Schwimmer unter allen Primaten.

Sie leben in Gruppen von 5 bis 30 Tieren, die entweder Haremsgruppen (ein Männchen und viele Weibchen) oder reine Männchengruppen sein können. Während Weibchen eher bei ihrer Geburtsgruppe verbleiben, verlassen junge Männchen die Gemeinschaft bei Eintritt der Geschlechtsreife. Allerdings kommt es manchmal vor, dass erwachsene Weibchen sich von ihrem Partner trennen und sich einem anderen anschließen. Zur Nahrungssuche und zur Nachtruhe schließen sich oft mehrere Gruppen zu Verbänden zusammen.

Der genaue Nutzen der großen Nasen bei den Männchen ist unsicher, möglicherweise dienen sie der sexuellen Attraktivität: je größer die Nase, desto besser die Chancen bei den Weibchen. Zudem vermutet man, dass mithilfe der Nase der Schall verstärkt und so lautere Geräusche erzielt werden können.

Rund 170 Tage nach der Paarung kommt meist ein einzelnes Jungtier zur Welt, im Gegensatz zu den Erwachsenen haben Neugeborene ein blaues Gesicht. Die Mutter säugt ihr Kind rund sieben Monate, danach bleibt es noch einige Zeit in engem Kontakt mit ihr. Die Geschlechtsreife tritt mit 5 bis 7 Jahren ein, bei Männchen später als bei Weibchen. Die Fortpflanzungszeit ist von Februar bis November.

Die Haltung und Zucht von Nasenaffen zum Zweck der Reproduktion und Arterhaltung war in den zoologischen Gärten Europas wenig erfolgreich. Zahlreiche Tiere starben aufgrund von falschen Futters. Wenige Zuchterfolge konnten die zoologischen Gärten Frankfurt, Berlin, Köln, Stuttgart und Basel vermelden. Der letzte in einem europäischen zoologischen Garten gehaltene Nasenaffe lebte bis 2015 in Alpenheul. Seitdem gibt es keinen lebendigen Nasenaffen mehr in Europa.

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